Rock im Betonwerk V – Samstag Teil 1
Text: Steff Des Troy
Fotos: Martin Dannehl
Artless
Path of Destiny
Nitrogods
Inhume
Lord of the Lost
Agrypnie
Megaherz
So, Herde und weiter geht’s! Der wärmste Tag dieses Wochenendes steht an und es gibt einiges zu sehen, hören und erleben, denn der Samstag des Rock im Betonwerk 2013 hat einiges zu bieten.
12:30 geht es auf der großen Freilichtbühne los und das mit den Jungs von ARTLESS, die das Publikum mit ihrem Melodic Death in den letzten Festivaltag rocken. Auch wenn die Sonne schon erbarmungslos ballert, haben doch schon einige den Weg zur Bühne gefunden und das mit bester Sommer-Festival-Laune.
Da es in der Halle noch etwas kühl ist, sollte man das nutzen um sich im Anschluss, vor der großen Nachmittagshitze, noch etwas auszuruhen. Entertainment dazu gibt es von den Thüringern von PATH OF DESTINY. Mal wieder sind die fünf Jungs auf der Bühne ein echter Hingucker. Wer sie letztens in Erfurt verpasst hat, hat heute die Chance sie einmal live zu erleben. Gewohnt melodisch, aber keinesfalls langweilig schmettern sie den Fans ihre Sounds um die Ohren und legen dabei eine leidenschaftliche Bühnenpräsenz an den Tag.
Währenddessen wird draußen schon wieder umgebaut, sodass es gleich mit den NITROGODS weitergehen kann. Eine Show zum genießen! Die alten Rock’n’Roller grooven auf der Bühne als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Rockige, schwere Sounds und die rohe Stimme sorgen für eine tolle Atmosphäre die einem im Rock’n’Roll Stil das Hirn freibläst. Gute Stimmung und eine tolle Show sind das Ergebnis.
In der Halle geht es gleich im Anschluss mit Gore, Sex und Gewalt weiter. Wer das wohl sein könnte? Genau, wir sind bereit für INHUME! Hier treffen Brutal Death Sounds auf eine fiese Grind Stimme und kreieren schnelle, harte Sounds, die es unmöglich machen nicht zu eskalieren. Dabei fehlt es jedoch nicht an der gewissen Melodie, denn hin und wieder ist das eine oder andere schwungvolle Riff zu hören. So hat man keine Chance nicht doch die Haare fliegen zu lassen. Kurz und schmerzvoll sind die Songs von INHUME und trotz der Hitze ist zumindest die erste Reihe der eingefleischten Fans nicht halten.
Ordentlich durchgenommen von INHUME wanken die Massen dann wieder zur Freilichtbühne, denn ein besonderes Highlight steht nun auf dem Plan. Wie auch immer man die Mucke dieser Jungs von LORD OF THE LOST beschreiben mag, als Glam, Gothic oder gar Electro, ist es einfach eine unglaubliche Show, die die fünf Jungs da bieten. Angefangen bei der einfallsreichen Körperbemalung, über die tolle Bühnenpräsenz von Sänger Chris, der dem Publikum ordentlich einheizt, bis hin zu dem einfach bewundernswerten Multitalent Gared, der sowohl singt, sich am Piano, Synthesizer und den Percussions austobt, sowie Gitarre spielt. Das Ergebnis ist eine einzigartige Show, die sowohl optisch als auch musikalisch einiges zu bieten hat.
Zurück in der Halle muss man feststellen, dass die voll ist und zwar nicht nur ein bisschen voll, sondern richtig voll! Ein Blick auf die Running Order liefert dann die Erklärung: AGRYPNIE. Dieses Jahr waren sie schon oft zu sehen und sind in aller Munde. Unter seiner Leitung verwirklicht (Nocte Obducta-) Sänger Thorsten seine ganz eigenen musikalischen Ideen. Diese sind finster, stimmungsvoll und sehr melodisch. Mit AGRYPNIEs Post Black Metal begeistert er auf eindrucksvolle Weise viele Leute, wie die volle Halle eindeutig zeigt. Die Massen sind begeistert und lauschen den Klängen dieser düsteren Musik in einer schwermütigen, aber starken Atmosphäre. Mit dabei natürlich Werke von der neusten Scheibe „Aetas Cineris“ die dieses Jahr erschienen ist.
Die Leute jubeln und feiern und es scheint als könnten sie gar nicht genug bekommen. Ein voller Erfolg.
17 Uhr wird es dann Zeit schleunigst zurück zur Open Air Bühne zu gehen, denn dort geht es weiter mit MEGAHERZ. Fragt man, was die denn für Musik machen, bekommt man oft die Antwort: Na ist das nicht so ein Rammstein-Ding? Nun, als Verfechter der Neuen Deutschen Härte lassen sich dort durchaus gewisse Parallelen ziehen und doch ist MEGAHERZ natürlich etwas ganz eigenes und die eingefleischten Fans wissen das durchaus zu schätzen. Mit eingängigen deutschen Texten, der unverwechselbaren Stimme von Sänger Lex, elektronischen Industrial Sounds und doch ordentlich Schlagzeugbums wird eine vernünftige und eindrucksvolle Show geboten die sowohl finster, als auch rockig ist.