Mrz 102013
 

„Aetas Cineris“ Tour 2013

Agrypnie, Der Weg einer Freiheit, Heretoir
6. März 2013, Leipzig Moritzbastei

Tja, es ähnelt fast einem Marathon, was sich AGRYPNIE und ihren Mitstreitern auf ihrer ersten Headliner Tour zumuten: zehn Shows in zehn Städten an zehn Tagen, dazu Nächte im Nightliner, der auch liebevoll „Bazillenbus“ genannt wird und kränkelnde Bandmitglieder, die in ihrer knappen Zeit auch noch Tourtagebuch führen und sich tätowieren lassen – das klingt fast wie das Drehbuch für eine dieser Scripted Reality Serien im Fernsehen. Doch die vergangenen fünf Tage haben sich gelohnt: Einige ausverkaufte Shows, immer fantastische Stimmung und jede Menge positive Rückmeldungen von seiten der Fans lassen alle Strapazen nebensächlich erscheinen. In Leipzig hat man mit der Moritzbastei einen Veranstaltungsort gefunden, der seinesgleichen sucht: ein Club in den Resten der alten Stadtfestung, der nicht nur stimmungstechnisch, sondern auch mit vorbildlichem Catering punkten kann. Und während man noch Backstage die Wandkritzeleien begutachtet („hier gibts viel weniger Pimmel als in Oberhausen!“) beginnt sich das Gewölbe mit Fans zu füllen.

So können HERETOIR dann auch pünktlich vor gut gefüllter Halle beginnen. Ursprünglich als Soloprojekt von David „Eklatanz“ C. gegründet, erhält er seit 2010 Unterstützung von Mathias „Nathanael“ (u.a. Thränenkind). Spätestens nach dem Einstieg beider Musiker bei AGRYPNIE sollten auch HERETOIR den Hörern postigen Black Metals ein Begriff sein, und diese Tour ist die ideale Gelegenheit, Unentschlossene akkustisch zu überzeugen. Und auch Hörer, die schon mit der Band vertraut sind, werden überrascht: mit ‚Eclipse‘ wird gleich ein noch unveröffentlichter Song gespielt, bevor man mit ‚graue Bauten‘ und ‚Fatigue‘ einen Bogen zum Debut zieht. Stiltechnisch typische überlange Songs, entrückter klarer Gesang und ruhige Akkustikparts, verwoben mit post-rockigen Gitarrenspiel und verzweifelten Schreien ziehen das Publikum in ihren Bann. Man fühlt sich sich an Szenegrößen wie Alcest erinnert, freilich ohne die shoegazelastigen Auswüchse der letzten Veröffentlichung. Auf der Bühne agiert man der Musik entsprechend leicht introvertiert, aber keinesfalls statisch, im Gegenteil, die David flankierenden Musiker müssen sich vor seinen wirbelnden Dreads in acht nehmen. Ruhig gesprochene Überleitungen zwischen den einzelnen Songs verstärken die Stimmung im Publikum weiter, und nach ‚Wiedersehen-unsere Hoffnung‘ vom Split mit Thränenkind und ‚Heretoir‘ vom Erstling schließt sich mit ‚Inhale‘ der Kreis. Dieses Instrumental vom kommenden Album beweist noch einmal das Können der Band und und zeugt von ihrem Willen zur Weiterentwicklung, und unter tosendem Beifall kann man die Bühne verlassen. Auch der anschließende Sturm auf den Merchstand beweist, dass HERETOIR heute zahlreiche neue Zuhörer gefunden haben.

So mancher der Anwesenden ist nach den jüngsten Entwicklungen im Hause DER WEG EINER FREIHEIT ziemlich gespannt auf den Auftritt der Würzburger. Nach Tobias‘ Ausstieg Ende 2012 war es kurze Zeit unklar, wer den nun vakanten Posten am Mikro übernehmen wird. Um so überraschender ist es für die meisten, dass Bandgründer Nikita den Gesang in Zukunft neben seiner Gitarrentätigkeit ausüben wird. Aber gleich beim Opener ‚Ewigkeit‘ wird klar: nennenswerte Abstriche beim Gesang gibt es keine. Im Gegenteil, Nikita meistert die Doppelbelastung mit Bravour, und selbst wenn man Tobias etwas gesprächiger in Erinnerung hat, tut das der Stimmung keinen Abbruch. Schließlich benötigt diese Art von Musik keine große Worte oder verbale Lückerfüller zwischen den Songs. Zunächst verweilt man mit dem pfeilschnellen ‚Lichtmensch‘ und dem darauf folgendem Instrumental ‚Nachtsam‘ beim letztjährigen Release „Unstille“.Gerade das l angsamere Instrumental erzeugt eine unglaubliche Atmosphäre, die sich in den Publikumsreaktionen wiederspiegelt. Ob exstatisch bangend oder nur mit geschlossenen Augen wiegend: DER WEG EINER FREIHHEIT lassen die wenigsten ungerührt. Davon zeugen Beifall und begeisterte Zwischenrufe. Nach einem kurzen Abstecher zur EP „Agonie“ (‚der stille Fluss‘, ‚Posthum‘) liegt der Fokus wieder auf „Unstille“, bevor man mit dem zum Abschluss sehr passenden ‚Neubeginn‘ den Auftritt beendet. Bei allen Diskussionen um diese Band sollte man eines bedenken: Black Metal kann und darf nicht ausschließlich in den Neunzigern verhaftet sein, und DER WEG EINER FREIHEIT zeigen auf, wie eine Facette des modernen Black Metal aussehen kann. Musik berührt einen-oder eben auch nicht. Allein danach sollte man seine persönlichen Entscheidungen treffen, nicht etwa nach Ideologie oder Optik der Band.

Oje, viel Zeit zum Erholen hat man nicht zwischen den Bands. AGRYPNIE müssen zwar auf Keyboarder Flange verzichten, der aus gesundheitlichen Gründen pausieren muss, wirken aber hochmotiviert. Ebenso das Publikum: Als Frontmann Torsten bei den ersten Klängen von ‚der tote Trakt‘ die Bühne betritt, strecken sich ihm bereits dutzende Hände entgegen, es wird kollektiv gebangt, gebrüllt und geklatscht. Das anschließende ‚Kadavergehorsam‘ wird ebenso abgefeiert. Mit ‚Trümmer‘ folgt dann der erste Song vom neuen Album „Aetas Cineris“, und obwohl kaum einer der Anwesenden viel Gelegenheit hatte, sich in das Album einzuhören, schlägt der Song ein wie ein Bombe und wird nicht weniger stark bejubelt. Und obwohl Torsten noch mit einer Erkältung kämpft , David und Mathias heute zum zweiten Mal auf der Bühne stehen: Abnutzungserscheinungen kann man nicht feststellen. Im Gegenteil, auch auf der Bühne schont man sich nicht. Nach dem frenetisch beklatschten ‚Schlaf‘ folgt mit ‚Zurück‘ ein weiterer Song vom neuen Album, bevor man bei ‚0545 ‚ wenigstens den Hauch einer Chance hat, den strapazierten Nacken zu entspannen. AGRYPNIE schaffen es spielend leicht, das Publikum zum Feiern zu animieren. Das ist schon aus dem Grund ungewöhnlich, da AGRYPNIE viel zu anspruchsvolle Musik und Texte erschaffen, die sich kaum zum betrunken Mitgröhlen eignen, sondern eher zum Nachdenken und Erkennen anregen. Vielleicht ist es gerade die Mischung aus ausdruckstarken, progressiven Black Metal, melancholischen Texten und der Authentizität der Künstler, die die Ausnahmestellung der Band in der deutschen Szene bedingen. Auch Torsten eloquente Art bei Liveauftritten trägt dazu bei: Den Ruf eines Fans nach ‚Und Pan spielt die Flöte‘ kontert er charmant mit „Der war gut, aber wie würdest du schauen, wenn wir das jetzt spielen würden?“ und erntet dafür mächtig Applaus. Den meisten Konzertbesuchern ist der Running Gag mit Pan von Nocte Obducta Konzerten geläufig, so kann man jede Menge grinsende und feixende Gesichter sehen. Als man nach der abschließenden Zugabe und einem Erinnerungsfoto die Bühne verlässt, kommt man nicht umhin, Leipzig als eines der Highlights dieser Tour zu sehen. Genug Motivation also, um die verbleibenden vier Tourtage duchzustehen.

So bleibt auch kaum die Notwendigkeit für große abschließende Worte, nur ein Hinweis. Wer die Tour verpasst hat und sich darüber ärgert , kann alle drei Bands noch auf dem Ragnarök Festival sehen. Also Tickets sichern und auf nach Lichtenfels!

Text: Astrid Benitsch

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Mrz 052013
 

Orb, Human Prey, Disaster KFW, Rogash

02.März 2013 (19:30), Clud From Hell/Erfurt-Bindersleben

Orb
Human Prey
Disater KFW
Rogash

Thüringen wird keine Atempause gegönnt. Auch dieses Wochenende steht wieder einiges auf dem Programm und so heißt es auf ein neues: Ab nach Erfurt ins From Hell zum gemütlichen, gemeinsamen Metal hören, für 10€ an der Abendkasse. Gemütlich? Nun gemütlich klingt wohl viel zu lahm, um zu beschreiben was das Erfurter Publikum an diesem Abend auf die Ohren bekommt. Dafür sorgen heute: ORB, HUMAN PREY, DISASTER KFW, ROGASH.

Mit etwas Verspätung starten die Jungs von ORB durch und das nicht einfach so. Die Band aus Ilmenau eröffnet den Abend mit nichts geringerem als einem Cover der ersten Strophe des Motörhead-Songs ‚Ace of Spades‘. Dabei überrascht Sänger Marius mit einer unerwartet aber überwältigend authentischen Stimme und bringt so Lemmys legendären Motörhead Sound nach Erfurt. Mit diesem sehr gut gewählten Opener sorgen die Jungs von ORB direkt für super Stimmung und begeisterten mit einer groovigen, spaßigen und rockigen Show. Auch wenn die Ilmenauer mit einigen Pannen auf der Bühne kämpfen müssen, blühen sie immer mehr auf. Nach weiteren Songs, unter anderem dem Cover ‚Go, Johnny Go!‘ von Chuck Berry, dürfte dann auch der letzte der 150 anwesenden Thüringer Metalheads begeistert sein und das nicht nur von der sensationellen Stimme, sondern auch von der unglaublichen Fingerfertigkeit von Gitarrist Marvin, der mit legendären und wirklich gut gespielten Gitarrensoli überzeugt. Zum Schluss gab es dann noch mehr ‚Ace of Spades‘ und das Publikum zelebriert diesen Song natürlich angemessen. Die Jungs von ORB liefern einen tollen Auftakt ab, der das Publikum begeistert und ordentlich vorheizt.

Nach dem Umbau wird es dann ohne Vorwarnung laut, knallhart und böse aggressiv mit den Jungs von HUMAN PREY. Gleich zum ersten Song ‚Apocalyptic Insurrection‘ wird die Bühne ordentlich auseinander genommen, wobei Sänger Kurt mit einer überwältigenden Bühnenpräsenz den Anwesenden von Beginn an und mit beeindruckender Konsequenz ordentlich einheizt. Mitgebracht haben die Leipziger Jungs ihre Demo „May The Hunt Begin“, die es samt schicken Shirts käuflich zu erwerben gibt. Doch auch das Publikum lässt sich von der energiegeladenen Band nicht lange bitten und so wird ordentlich gebangt, gemosht und im Circlepit Bier verschüttet. HUMAN PREY überzeugen mit knackigen Death Metal Sounds. Highlight dabei: Stimme des herumhüpfenden Mannes hinterm Mikro, die mit fiesem Growlen ebenso begeistert, wie mit überraschenden, aber durch aus sehr passenden Grindcore-Vocals. Auch mit dabei das Plüschwiesel am Schlagzeug, dass seinem Namensvetter Drummer Wiesel treu bei jedem Gig Gesellschaft leistet. Das Erfurter Publikum ist begeistert und die Stimmung kocht, insbesondere vor der Bühne, wo der Leipziger Fanclub ihre Helden auf der Bühne ordentlich feiert. Eine sehr eindrucksvolle Show gekrönt von sehr interessantem Death Metal. Wunderbar in Worte fasst das Backstage Sänger Marius von ORB: „Ihr habt so verdammt gegroovt“.

Nun ist es an den Metalveteranen von DISASTER KFW das Publikum weiter fertig zu machen und das ist für die Weimarer Krieger ja nun wirklich eine Kleinigkeit. Die 1985 gegründete Band, stammt aus Weimar. Tatsächlich steht deshalb das Kürzel K.F.W. für Klassischer Friedhof Weimar, sodass auch jeder weiß woher die Herren kommen. Eine durchwachsene und sehr bewegende Bandgeschichte mit nicht wenigen Schlaglöchern aber mindestens genauso vielen Triumphen, machen die Weimarer Hartlacker jedoch zu dem was sie sind und rocken heute auf unvergleichlich laute, heiße und brutale Weise die Bühne des From Hell. Und es scheint, als hätte Thüringen nur darauf gewartet, dass die Herren von DISASTER KFW endlich loslegen, denn vom ersten Ton an tobt vor der Bühne der absolute Death Metal Krieg und so dauert es auch nicht lange, bis sich erst auf der Bühne Sänger Sören seines Shirts entledigt und kurz darauf auch vor der Bühne oberkörperfrei weiter gemosht wird. Auf der Bühne bieten die Weimarer Hartlacker eine wahnsinns Shows, wobei man gar nicht weiß, welche der fiesen Gestalten man zuerst ansehen soll. Besonders heftig wird dabei natürlich hinterm Schlagzeug performt. Dort ballert nämlich kein geringerer als Ex-Apokalyptischer Reiter Skelleton, der zugleich einer der Mitbegründer von DISASTER KFW ist. Natürlich wird nach einer Zugabe verlangt wobei der Song ‚Doppelkorn‘ den krönenden Abschluss bildet. Zutiefst befriedigt lässt sich feststellen: DISASTER KFW haben Erfurt gegeben was Erfurt wollte. Harten Death Metal, fiese Sounds und eine Menge nackter Tatsachen. Ein überragender Auftritt der unvergleichlichen Hartlacker aus Weimar.

Darauf kann es nur noch eine Antwort geben und diese folgt prompt: ROGASH. Jeder in Thüringen kennt sie, kein Weg führt an ihnen vorbei und so kommt es, wie es kommen muss: ROGASH wüten wie ein riesiger Death Metal Orkan und das sowieso schon geladene Publikum bekommt nun den Gnadenstoß. Die 2009 gegründete Jenaer Band lässt sich ohne weitere Umschweife als laut, knallhart und brutal böse beschreiben. Auch hier wurde angemessen vor der Bühne gefeiert, gemosht und gebangt und zwar (halb)nackt ! Besonders sehenswert ist die unvergleichliche Bühnenshow, die die Jungs von ROGASH hinlegen. Besonders Sänger Erik mutiert sichtlich zu einem wahren Biest auf der Bühne und gibt dem Publikum wahrlich den Rest. Neben ROGASH-eigenen Songs wie ‚Rogan Abdomination‘ oder ‚Kurz & Schmerzhaft‘ gibt es zum Schluss ein brutal fieses Cover von Vaders ‚Carnal‘ auf die Ohren, wobei einer der glücklichen Fans zu Erik’s Mini Playback Show auf die Bühne kommen darf. Kurzum: ROGASH nimmt alle anwesenden ordentlich durch und machen den ohnehin schon verdammt dreckigen Abend noch um einiges versauter.
Beruhigt und gut durchgebangt findet der Abend so ein mehr als zufriedenstellendes Ende. Vier einzigartige Bands, die jede für sich definitiv sehenswert sind und diesen Samstagabend zu einem definitiv erlebenswerten Konzert machen.

Text: Stefanie Seliger
Bilder: Martin Dannehl

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Feb 252013
 

Grüße,

am 23.02.2013 war ich wieder einmal allein unterwegs, daher gibt es dieses mal leider keinen Konzertbericht.

Im From Hell spielten am Samstag:

Todgeweiht
Thyrgrim
Weltbrand

Viel Spaß mit den Bildern,
maddin

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Feb 202013
 

Samstag, 16. Feb 2013 (20:00), Club From Hell/Erfurt-Bindersleben

NOVEMBRANCE

DOOMAS

GALADRIEL

ASGAIA

Samstag steht wieder der Club From Hell in Erfurt auf dem Programm. Für 10€ Abendkasse gibt es diesen Abend etwas melodischere Töne auf die Ohren und das von: NOVEMBRANCE, DOOMAS, GALADRIEL und ASGAIA.

Den Beginn bestreiten die Jungs und die Sängerin von NOVEMBRANCE. Die noch sehr junge Band aus Sondershausen in Thüringen darf heute zum zweiten Mal in ihrer noch frischen Karriere ihr Können auf der Bühne unter Beweis stellen. Sie eröffneten ihre Show mit einem Cover von Evanescence „Bring Me To Life“, wobei Sängerin Dominique mit einer bezaubernden Stimme überrascht. Es folgten noch einige weitere Cover. Darunter „Everything About You“ von Three Days Grace und der Hit „Join Me In Death“ von HIM. Doch nicht nur Cover sollten heute Abend dargeboten werden. Nach der Ankündigung, dass bald eigene Songs folgen werden, gab’s als Vorgeschmack auch schon einmal einen davon zu hören. Erwähnenswert an dieser Stelle, ist der gut durchdachte Einsatz des Akkordeons in einigen Songs, welcher der Show einen besonderen Touch gibt. Alles in allem ein schöner Auftritt und Thüringen darf gespannt sein, was von NOVEMBRANCE noch zu hören sein wird.

Nach einem kurzen Umbau donnern die Slowaken von DOOMAS über die Bühne und das nicht zu knapp! Mit ihrer epischen Melodic Dark Doom Show und einer sensationellen Bühnenpräsenz fegen die Jungs das Erfurter Publikum förmlich davon. Die 2006 gegründete Band begeistert mit harten, lauten Songs, die es aber an Groove, Rhythmus und auch der erforderlichen Finsternis nicht fehlen lassen. Dabei reißen die Männer aus der Slowakei das Publikum so mit, dass vor der Bühne ordentlich gefeiert und gebangt wird. Sowohl auf als auch vor der Bühne haben alle Beteiligten ordentlich Spaß. Besonderes Highlight der Band ist Sänger Peter, der das Erfurter Publikum mit erstaunlichen Deutschkenntnissen überrascht und seine Ansagen zwischen den Songs auf deutsch machte. Ein sensationeller Auftritt einer so energiegeladenen und sympathischen Band, der hoffen lässt, dass DOOMAS Erfurt bald mal wieder beehrt.

Up next sind GALADRIEL, welche zusammen mit DOOMAS aus der Slowakei angereist sind. Die Band wurde 1995 in Bratislava gegründet und hat heute den Weg nach Thüringen gefunden. Mit ihrer ganz eigenen Interpretation des Dark Metals überraschen sie einerseits mit harten, finsteren und brutalen Sounds, begleitet von der lieblichen Growl-Stimme von Frontmann und Bassist Dodo und andererseits mit ruhigeren und sehr melodischen Parts, welche Sängerin Sona Witch Kozakova mit ihrer wirklich tollen Stimme eindrucksvoll inszenierte. GALADRIEL merkt man es an, dass auch sie ordentlich Spaß haben. Vor der Bühne wurde ordentlich gebangt und auf der Bühne beeindruckend gepost. Besonderes Highlight hier: Drummer Matej, dem es nach den ersten Tracks scheinbar zu warm in seinem Shirt wird und es kurzerhand einfach auszog. Ein ansehnlicher Hingucker einer insgesamt tollen Show und einer ergreifenden Band.

Als Headliner des heutigen Abends sind nun die Reiter der Apokalypse von ASGAIA an der Reihe. 1995 gegründet ist sie heute Abend die dienstälteste Band. Doch dies tut ihrer Performance keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: ASGAIA ist die Musik gewordene Endzeitstimmung und macht ihrem Genre alle Ehre. Schnell, finster und verdammt fies rocken die thüringer Metal-Veteranen die Bühne, wobei es ihnen tatsächlich gelingt den Saal und das Publikum in ein schwarzes Loch apokalyptischen Ausmaßes zu ziehen. Brutal kommt ASGAIA über das Erfurter Publikum. Dabei gelingt ihnen eine feine Mischung aus knallhartem Geballer und viel Rhythmus. Sie begeistern mit zahlreichen Melodien und einfallsreichen Riffs. Auch die Growl-Vocals von Thomas, dem Mann hinter Mikro und Bass, leisten ihren Teil zur düsteren und infernalen Stimmung.

Ein toller und gelungener Abschluss eines eindrucksvollen Abends der von knallharten Sounds bis zu ergreifenden Stimmen alles zu bieten hat.

Metal Empire Galerie

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Feb 192013
 

Freitag, 15. Feb 2013 (20:00), Rosenkeller / Jena

PSYCHOTOP

FJOERGYN

AHAB

Das Jahr ist noch jung, aber dennoch gibt es schon genug zu feiern. Der Rosenkeller in Jena feiert sich selbst und lädt zum HEAVY ANNIVERSARY am 15. Februar. Für Abendkasse 10€ kann man sich die liebevoll dargebrachten Geburtstagsständchen von PSYCHOTOP, FJOERGYN und AHAB anhören.

Mit leichter Verspätung, aber dennoch einem zahlreich anwesenden Publikum und guter Stimmung, eröffnen PSYCHOTOP den feierlichen Abend. Die aus Reichenbach im Vogtland kommende Band hat ihre Wurzeln im Jahr 2000 und seitdem eine durchaus interessante Findungsphase hinter sich. Heute stehen die Recken von PSYCHOTOP in all ihrer Pracht vor uns, 6 an der Zahl. Sie überraschten das Jenaer Publikum mit bezaubernden, martialischen und auch bizarren Klängen, die in dieser Band alle zusammengefunden haben und in einer abwechslungsreichen Show durchaus begeistern. Auf der Bühne gibt es viel zu sehen, denn neben den beiden Gitarristen und Basser Robert, sind da noch Frontmann Corne, der hinter seinen Keyboards und mit seiner infernalen Stimme einiges hermacht, die beiden Damen der Runde, welche dem Publikum mit ordentlich Bewegung auf der Bühne einheizen. Mit ihrem sehr einzigartigen Konzept setzen PSYCHOTOP ein Zeichen, dass an Individualität kaum zu übertreffen ist. Sie überraschen zum einen mit knallharten und infernalen Parts, die einen beinahe aus den Stiefeln hauen, nur um sie dann durch ergreifende, ruhigere Parts abzulösen, in denen Sopranistin Jaqui das Publikum mit ihrer Stimme verzaubert und passend dazu Querflötenklänge ertönen. Auch wenn das Publikum anfangs doch ein wenig verhalten war, so gelingt es den 6 Vogtländern doch einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Einziger Kritikpunkt einer sehr begeisternden Show, ist, dass die Drums leider per Computer eingespielt werden mussten, da die Band momentan auf der Suche nach einem geeigneten Drummer ist. Hoffentlich findet sich ja bald ein Trommler, der der Herausforderung PSYCHOTOP gewachsen ist! Ein gelungener und knallharter Auftakt des Abends war es alle mal.

Nach dem ersten Umbau war es dann an den Lokalhelden von FJOERGYN dem Jenaer Publikum an diesem Abend weiter einzuheizen. FJOERGYN sind seit ihrer Gründung 2003 aus der thüringer Metalszene nicht mehr wegzudenken und auch heute abend kann man die Vorfreude auf die Jungs in der Luft spüren. Mit ihrem ganz eigenen Sound aus Alternative, Classic und Metal vermitteln sie eine ganz eigene Botschaft und man spürt die Liebe zu ihrer Musik und die Leidenschaft die dahinter steckt. Schon vor Beginn stehen die ersten Reihen vor der Bühne bereit, um ja keinen Ton zu verpassen. Es ist nicht zu übersehen, dass viele FJOERGYN-Fans da sind und diese wurden auch nicht enttäuscht. Zu Beginn spielen die Thüringer einige Songs aus ihrem aktuellen Album „Jahreszeiten“. Zur Freude der eingefleischten Fans folgen zwei Songs aus älteren Alben, wobei die Entwicklung der Band sehr deutlich wurde, hinzu härteren Sounds und ein wenig weg vom Folk ohne dabei jedoch den so typischen und geliebten FJOERGYN-Sounds zu verlieren. Das Publikum ist begeistert, es wird gebangt, gelacht und getanzt. Die offene Art der Band sorgt für sensationelle Stimmung in der „Tonne“ des Rosenkellers. Für große Begeisterung sorgt dann „Monument Ende“, welches der Titeltrack des neuen, noch dieses Jahr erscheinenden Albums sein wird und Großes erwarten lässt. Spätestens nach den zwei wundervollen Gitarrensoli von Sänger Stephan und Gitarrist Marcel dürfte jeder im Publikum überzeugt und absolut hingerissen sein. Nach einer tollen Zugaben in Form des Songs „Narziss(t), bleibt zu hoffen, dass die neue Scheibe bald fertig. Man darf mit ruhigen Gewissen sagen, dass THÜRINGEN ES KAUM ERWARTEN KANN!

Den Höhepunkt des Abends bestreitet dann die wohl fieseste und finsterste Doom Metal Band überhaupt: AHAB. Die 2004 gegründete Band bezeichnet ihren Stil selbst als Nautik Doom, da ihre Sounds vom Meer und dem Rauschen der Wellen inspiriert sind. AHAB ist Jena noch gut im Gedächtnis, denn Ende letzten Jahres waren sie schon einmal im Rosenkeller, zusammen mit Esoteric und Ophis. Auch damals schon hatten sie das Jenaer Publikum in ihren Bann gezogen und Jena hat das nicht vergessen. AHAB beginnt zu spielen und der Saal ist so voll, dass man sich kaum noch bewegen kann und froh ist, wenn man einen Platz in der „Tonne“ gefunden hat. AHAB begeistert und fasziniert mit so einer unglaublichen Finsternis, dass es kaum möglich ist, sich ihrer Wirkung zu entziehen. Diese Band schafft es eine so beeindruckende Atmosphäre und Stimmung aufzubauen, dass es keinen wundert, dass schon ab dem ersten Song „Deliverance“ vor der Bühne ekstatisch und synchron die Haare geschwungen wurden. Und auch auf der Bühne machen die Jungs von AHAB einiges her. In Nebel gehüllt und von Scheinwerfern beleuchtet, bietet besonders der Mann hinterm Mikro, Daniel, mit seinen langen blonden Haaren einen sehenswerten und sehr passenden Anblick. Das begeisterte Jenaer Publikum lässt ganz deutlich merken, dass Jena AHAB vermisst hat. Die Stimmung ist eine beeindruckende Mischung aus Begeisterung, Faszination und Ergriffenheit. Da verwundert es nicht, dass lautstark nach einer Zugabe verlangt wird, die den begeisterten Fans natürlich nicht versagt wird. Ein unglaublicher Höhepunkt dieses Abends, ein begeistertes Jena und eine großartige Band, die Jena hoffentlich bald wieder beehrt.

Hellborn Galerie

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