Apr. 082013
 

Los geht es mit den ersten Impressionen vom diesjährigen Ragnarök Festival und dem ersten Teil unseres Festivalberichtes. Die restlichen Berichte und Fotos zu den Bands folgen dann nach und nach.

Text: Astrid Benitsch
Fotos: Martin Dannehl

Jubiläum! Zum zehnten Mal findet das Ragnarök Festival in diesem Jahr statt. Grund genug, um entweder auf gutbürgerliche Art und Weise die Sektkorken knallen zu lassen, das Methorn brüllend gen Himmel recken oder bei einem gewaltfrei geerntetem Grüntee darüber zu sinnieren, wie schnell doch die letzten zehn Jahre vergangen sind. Neben einem Line Up, dass kaum Wünsche offen lässt (der ein oder andere mag jetzt sehnsüchtig an Borknagar denken) gibt es auch die eine oder andere Überraschung auf der Bühne, die altbewährten Wikingerschaukämpfe und zum Aufwärmen die „Mosher`s Night“ am Donnerstag Abend mit gratis Met für die ersten 100 Besucher. Ob es nun am Met liegt oder an einfach an dem für die Campinggäste unangenehmen Umstand, dass der Frühling wieder mal den Bus verpasst hat: die „Mosher`s Night“ ist gut besucht. Sei es, um die Nackenmuskulatur zu lockern, mit Freunden zu plauschen oder einfach nur um der Kälte zu entgehen.

Ragnarök 2013

Ragnarök 2013 – Impressionen

 Veröffentlicht von am 17:50
Apr. 042013
 

2. DARK EASTER METAL MEETING 2013

31.März 2013 (15:30), Backstage/München

Winterfylleth
Asphagor
Sycronomica
Waldgeflüster
Helrunar
Dark Fortress
Bethlehem
Enslaved

Zum zweiten Mal findet das alljährliche Eiersuchen wieder im Backstage in München statt. Den Familien muss leider abgesagt werden, denn auch dieses Jahr zimmert Veranstalter Michael Sackermann und die Backstage Concerts GmbH ein Line-Up zusammen, welches Metalheads aus ganz Deutschland einfach nicht verpassen dürfen. Erscheinen ist Pflicht und so finden immer hin 900 allzu willige Metalfans den Weg ins berühmt-berüchtigte Backstage, um zusammen mit sensationellen Bands ordentlich die Hütte wackeln zu lassen. Osterhasen des heutigen Abends: WINTERFYLLETH, ASPHAGOR, SYCONOMICA, WALDGEFLÜSTER, HELRUNAR, DARK FORTRESS, BETHLEHEM und keine geringeren als ENSLAVED.

Da steht also ein ordentliches Programm an und pünktlich 16 Uhr beginnt der Metal-Marathon mit den Inselbewohnern von WINTERFYLLETH. Die Jungs aus Manchester sind am heutigen Abend die tapferen Opener und nutzen ihre 20 Minuten, um die schon anwesenden Gäste allmählich auf Betriebstemperatur zu bringen. Ihre Sounds sind inspiriert von ihrer schönen englischen Heimat und deren Geschichte. Hart und unbeeindruckt von der noch herrschenden Ankunftsunruhe, fegen sie über die Bühne. Auch wenn der Saal noch nicht voll ist und die meisten, gerade angekommenen Gäste noch in der Findungsphase sind, haben sich doch schon einige WINTERFYLLETH-Fans vor der Bühne eingefunden, die sich auch nicht scheuen schon ordentlich und ungehemmt die Haare zu schwingen. Leider gehen die veranschlagten 20 Minuten verdammt schnell rum und der erste Umbau steht an.

Die Recken von ASPHAGOR haben immerhin 30 Minuten, um sich auf der Bühne auszutoben und nutzen diese ordentlich! Die Österreicher haben sich ein wenig hübsch gemacht für München und ein nettes Corpse Paint angelegt. Die 2007 gegründete Band überrascht das bayrische Publikum so dann mit sehr abwechslungsreichen Black Metal Sounds. So gibt es ordentlich harte Parts zu hören, bei denen man durchaus einige Haare durch die Luft fliegen sehen kann. Laut, böse und aggressiv wird auch auf der Bühne ordentlich gebangt, was den Jungs von ASPHAGOR eine sehr authentische Bühnenshow einbringt und die noch scheuen Münchner durchaus aus der Reserve lockt. Dann wiederum gibt es auch ruhigere Passagen, mit dem ein oder anderen Gitarrensoli zu hören, wobei die sehr variable Stimme von Frontmann „Morgoth“ ihr Übriges zur finsteren Stimmung beiträgt. Eine solch beeindruckende und doch auch ergreifende Show hatte zu so früher Stunde wohl noch keiner erwartet. Deutlich merkt man, dass das Publikum den Black Metal Österreichern durchaus gewogen ist, denn auch wenn noch etwas Unruhe und Distanz herrscht, fallen der Applaus und die Zustimmung ist nicht zu knapp aus. Eine Überraschung, die durchaus für gute Laune sorgt und hoffen lässt, dass man in Zukunft noch mehr von ihnen hören wird.

Up next sind sie Metalveteranen von SYCRONOMICA, die schon über 15 Jahre Bandgeschichte feiern. Zu sechst und mit Keyboard im Gepäck bleibt sich SYCRONOMICA seit 1996 treu und hat auch heute ihren ganz eigenen Epic Black Metal mitgebracht. Ihre Musik verbindet atmosphärische und epische Sounds mit sehr technischem Black Metal und teils verdammt ausgefuchsten, melodischen Gitarrenriffs. Unterstützt durch den Mann am Keyboard, beschwören die Münchner eine finstere, mythische und doch romantische Atmosphäre, die angemessen untermalt wird von der der schon verdammt fiesen und extremen Stimme von Sänger Oliver. Wie auch immer man zu etwas symphonischeren Black Metal Klängen stehen mag, ist doch nicht zu übersehen, dass die Herren sehr wohl wissen, was sie da tun und performance-technisch die unumstrittenen Herrscher des Synchronbangens sind. Auch wenn SYCRONOMICAs Nachtromantik wohl Geschmackssache ist, rocken sie doch ordentlich ihr Heimatpublikum. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Haare fliegen, Köpfe nicken und der Saal kommt allmählich in Feierlaune. Zum Ende verlassen die Jungs dann nach und nach die Bühne. Am Ende bleibt noch ein einsamer Keyboarder, der eine nette Melodie klimpert und schließlich auch die Bühne verlässt und die eingespielte Keyboard-Symphonie ausklingen lässt.

Wieder wird fleißig umgebaut und allmählich wird es ernst hier. Die nächsten 40 Minuten gehören WALDGEFLÜSTER. Mit Mann hinterm Mikro ‚Winterherz‘, der die Band 2005 als Soloprojekt startete, gibt es nun sehr naturverbundenen, eher nachdenklichen und melancholischen, aber keineswegs langweiligen Black Metal auf die Ohren. WALDGEFLÜSTER stürzen das Münchner Publikum in eine unglaublich atmosphärische aber auch geladene Stimmung. Ruhigere und sehr melodiöse Parts mit hohen Gitarrenriffs reißen den Saal mit ungeahnter Wirkung mit. WALDGEFLÜSTER bringen eine Intensität und Tiefgründigkeit herüber, die einen berührt und dennoch, während des ein oder anderen härteren und schnelleren Parts, zum mitbangen verführt. Neben bekannten Songs aus dem Album „Herbstklagen“ (2009) und dem Konzeptalbum „Femundsmarka – Eine Reise in drei Kapiteln“ (2011), gab es noch ein ganz besonderes und vor allem neues Schmuckstück zu hören: ‚Traumschänder‘, eins der neusten Werke von Frontmann ‚Winterherz‘; und was für eins. Mit einer hinreißenden Leidenschaft und viel Herzblut performt, konnte sich auch der mittlerweile vollere Saal der Wirkung einer wirklich beeindruckenden Band nicht mehr entziehen und so wurde ordentlich gebangt und applaudiert. Respekt, wem Respekt gebührt.

Schlag auf Schlag schreitet der Abend voran und nun bekommt das brave Münchener Publikum es mit keinen geringeren zu tun, als den berühmt-berüchtigten Recken von HELRUNAR. München steht eine sensationelle Dröhnung Pagan bevor, denn die Jungs sind heiß auf das Münchner Publikum. Ohne große Umschweife wird auf der Bühne bewegungsreich performt. Der Tag neigt sich allmählich dem Ende, es wird dunkler und zahlreiche HELRUNAR-Fans haben sich eingefunden, die ordentlich Alarm machen. Auf die Ohren gibt es querbeet den ein oder anderen Klassiker, sowie aktuellere Werke. Vom neusten Album „Sól“ gibt es der Aktualität wegen ‚Unter dem Gletscher‘ zu hören, ein wirklich toller Song, der nun zwar auch schon fast zwei Jährchen auf dem Buckel hat, aber dennoch seine Wirkung nicht verfehlt. Die Meute ist kaum zu halten und feiert ihre Helden auf der Bühne mehr als angemessen. Sehr erfreulich dabei der Gedanke, dass HELRUNAR ja schon nächstes Wochenende wieder zu bestaunen sein wird und zwar auf dem Ragnarök Festival. Wer nun also Sehnsucht empfinden sollte, weiß was zu tun ist! Zum krönenden Abschluss der mächtigen HELRUNAR-Show gibt es dann noch die Perle ‚Älter als das Kreuz‘ von der Platte „Frostnacht“, wobei Sänger Marcel sich eigentlich seinen Atmen sparen kann, da das heiße Publikum brav Text gelernt hat und diesen der Bühne lautstark entgegen brüllt. So ist das. HELRUNAR macht, was HELRUNAR eben so macht und München eskaliert. Wo soll das noch hinführen?

Top Voraussetzungen für DARK FORTRESS! Man merkt deutlich, dass München es kaum erwarten kann die bayrische Band endlich loslegen zu sehen. Wie immer stimmt das typische Bühnenoutfit, denn die Jungs von DARK FORTRESS machen bei jedem Auftritt optisch ordentlich was her, allen voran dabei natürlich Frontmann ‚Morean‘. Dann legt das Sextett endlich los und das mit einer etwas anderen als der gewohnten Setlist zu diesem ach so besinnlichen Ostersonntag. So gibt es den, erstmals live performten, Song ‚As the World Kneels Over‘ zu hören, der, wenn auch von einer etwas ruhigeren Gangart, eine wahre Messe für eingefleischte DARK FORTRESS-Fans ist. Neben anderen Klassikern vom jüngsten Album „Ylem“, wie ‚Evenfall‘ und ‚Hirudineans ‚, gibt es auch das etwas ältere Werk ‚Self Mutilation‘ vom 2004 erschienenen Scheibchen „Stab Wounds“ zu hören. Vor der Bühne und auf den Rängen und eigentlich überall wird gebangt, mitgesungen und diese Wahnsinnsband angemessen zelebriert, während auf der Bühne ganz DARK FORTRESS-like episch performt wird. Immer wieder schafft diese einzigartige Band eine mythische und etwas entrückte Atmosphäre zu schaffen, was zum einen an den melodischen Sounds, den verdammt einfallsreichen Texten, aber auch an der unglaublich fesselnden Stimme von Sänger ‚Morean‘ liegen mag, welcher seit 2007 mit im Boot sitzt und diese tolle Band definitiv um einiges bereichert hat. Auf jeden Fall ein Auftritt der einem durch und durch geht, wenn man gewillt ist, sich auf diesen Melodic Black Metal der besonderen und eigenen Art einzulassen.

Abermals wird umgebaut und nun steht München etwas komplett anderes bevor. Nun heißt es mächtig, mächtiger und irgendwie ein wenig verstörend: BETHLEHEM! Man mag sagen was man will, aber wenn der Wahnsinn in eine Band gefahren ist, dann in diese Rheinländer! Hier und dort hört man, dass BETHLEHEM einfach komisch ist und jetzt haben sie auch noch einen neuen Sänger. Was soll man von dem halten und überhaupt die ganze Show! Doch die Jungs liefern ordentlich ab! Und auch Sänger Alex, der seit Dezember 2012 das neue, nette Stimmchen in der Runde der Verrückten ist, performt mit ordentlich Power und Irrsinn eine tolle Show. Eine Band die polarisiert und das auch will. Man soll sie lieben oder hassen, doch niemand sollte auch am heutigen Abend verkennen, dass BETHLEHEM nicht einfach nur Musik ist. BETHLEHEM ist Kunst und genauso sollte man auch die gesamte Show betrachten. Die schwarz-weiß Filmzusammenschnitte, die via Beamer im Hintergrund zu sehen sind, beinhalten zum Beispiel ganz spezielle Filme wie ‚Begotten‘ (1990), einem Experimental-Horrorfilm, der sich mit Religion und der Entstehung der Erde, in, sagen wir, seiner ganz eigenen Weise beschäftigt, ebenso, wie es bei BETHLEHEM um abstrakte, surreale Themen, von Wahnsinn, Tod und Selbstmord geht. Wunderbar veranschaulicht unter anderem in ‚Du sollst dich töten‘ von der Platte „Sardonischer Untergang im Zeichen irreligiöser Darbietung“, anno 1998. Und immerhin hat man 3 wunderbare Intro-Minuten Zeit sich diesen Filmzusammenschnitt in aller Ruhe anzuschauen. Doch so differenziert die Meinungen auch sein mögen, kommt die Band doch beim Publikum an. Wenn auch nicht ganz so übertrieben bewegungsreich gibt es auf der Bühne doch auch eine ordentlich aggressive und angemessen verstörende Show zu bestaunen, woran die dunklen Metzgerschürzen nicht ganz unschuldig sind und nicht aller Tage sieht man dass ein Schlagzeug von einem Drummer so terrorisiert wird, wie es jener zu tun pflegt, kein Wunder schmeißt man einmal einen Blick auf die mächtigen Titten vom ‚Torturer‘, armes Schlagzeug.
Achja, die Schürzen sind übrigens bestimmt dunkel, damit man das Blut darauf nicht so sieht, wer weiß …

Nein, das war genug kranker Wahnsinn für einen Abend, der zwar an Irrsinnigkeit nicht mehr übertroffen werden kann aber dennoch noch im Schatten des almighty Headliners steht: ENSLAVED. Heiß herbeigesehnt reicht es schon, dass die lebenden Legenden auf der Bühne stehen damit München sich freut. Doch ENSLAVED will mehr. Die Norweger haben immerhin eine Mission und diese ist, München heute Nacht, nach einem mehr als ansehnlichen Black Metal Marathon, den Gnadenstoß zu geben. Auch hier gab es Songs aller Altersklassen. Doch ob Werk mit Viking-Einschlag oder neueres, was immer mehr in Richtung Extreme Metal tendiert, geht die Meute tierisch ab. Nahezu der gesamte Saal bangt und feiert euphorisch die norwegischen Krieger auf der Bühne. Egal ob man eher die alten Alben oder lieber den neueren Kram mag, ist in der heutigen Setlist für jeden etwas dabei und so machen ENSLAVED München gleichermaßen glücklich und kaputt! Gewohnt hart, brutal und böse rumpeln die Metalveteranen über die Bretter und kommen damit einer Urgewalt kosmischen Ausmaßes gleich. Die Jahre scheinen ihnen nichts anhaben zu können, denn noch immer bringen sie die feierwütige Meute zum kochen. Zum Abschluss gibt es dann noch einen ganz besonderen Leckerbissen, über den sich Anhänger des „Frost“-Albums (1994) besonders freuen dürften: ‚Fenris‘. Damit war es um München geschehen und die Stimmung gar nicht mehr in Worte zu fassen.

Bleibt zu sagen, dass wir verdammt Glück haben, dass morgen Ostermontag ist und so ein wenig Zeit, um wieder auf Leben und Welt klar zu kommen. Wenn der Osterhase sich auch nicht ins Backstage getraut hat, um Eier zu verstecken, so hätten wir alle diesen Feiertag doch nicht besser verbringen können! Bis nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: Ostern wird laut, böse und verdammt finster!

Text: Stefanie Seliger
Bilder: Martin Dannehl

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Apr. 022013
 

Grüße,

am 28.03.2013 lud das From Hell zu einem Abend voller Hard- und Metalcore.

Es spielten:
Blank Horizon
Arranged Chaos
Walking Dead On Broadway
Science Of Sleep

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März 272013
 

Thy Wicked, Ahnengrab, Asenblut, Riger

23.März 2013 (19:30), Club From Hell/Erfurt-Bindersleben

Thy Wicked
Ahnengrab
Asenblut
Riger

Allmählich sollte es ganz eindeutig Frühling werden, doch der Winter hat Thüringen auch Ende März weiter fest im Griff. Doch genauso, wie der Winter einfach nicht aufhören mag, findet auch die Feierei im Club From Hell in Erfurt kein Ende. Der all wochenendliche Feiermarathon reißt auch dieses Wochenende nicht ab und für 15 Euro an der Abendkasse geben sich diesen Samstag die paganischen Krieger von THY WICKED, AHNENGRAB, ASENBLUT und RIGER gegenseitig die Klinke in die Hand, um Erfurt ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen.

Und so soll es auch geschehen! Pünktlich 20 Uhr legt die erste Band los. THY WICKED gibt es seit 2000 und die Jungs sind heute aus dem fernen Frankenland angereist, um einen ordentlichen Auftakt hinzulegen. Die Rothenburger schmeißen hemmungslos eine laute und intensive Pagan-Viking-Blackmetal Show auf die Bretter und auch wenn das Publikum sich das Geschehen auf der Bühne lieber mit noch ein wenig Abstand anschaut, nicken doch einige Köpfe und fliegt das ein oder andere Haar. Der abwechslungsreiche Sound aus melodischen und sehr groovigen Parts reißt die Erfurter dann doch zusehens mit und bringt einiges an Bewegung in den noch jungen Abend. Dann jedoch wird es plötzlich dunkler auf der Bühne und auch der Sound steigt aufgrund eines kurzen Stromausfalls aus. Sehr unschön für die Band und echt eine Frechheit, doch Strom und Technik sollen diesen Abend noch öfter ein wenig rumzicken. Nachdem Strom, Sound und Licht sich wieder komplett eingefunden haben, rocken THY WICKED aber natürlich tapfer weiter. Mit ihrer lauten und offenen Show, sowie einer leidenschaftlichen Bühnenpräsenz gelingt es den Franken auf jeden Fall das Publikum ordentlich anzuheizen und für eine gute und ausgelassene Stimmung zu sorgen.

Beste Voraussetzungen, um gleich weiter aufzudrehen und so liegt es nach einer kurzen Umbaupause an den Metalheads von AHNENGRAB den tollen Auftakt fortzusetzen. Die Recken aus Frankfurt an der Oder locken das Publikum immerhin schon ein wenig näher an die Bühne und legen ohne große Umschweife los. Nach dem Intro beginnt die Band los zu ballern und nur der Mann mit der Stimme wird noch auf der Bühne vermisst. Just in time legt der dann aber einen dramatischen Auftritt hin und so geht’s knallhart und schön laut mit dem Song ‚Furcht‘ von AHNENGRABs zweiter, 2012 erschienenen, Platte „Omen“ los. Das willige Publikum bekommt ordentlich etwas auf die Ohren und nicht nur ihre neusten Werke haben die Brandenburger mitgebracht. Es gab auch die ein oder andere Melodie vom ersten Album „Ahnengrab“ zu hören, so z.B. ‚Einherjer‘ und ‚Die letzte Fahrt‘. Dabei begeistern die Jungs mit einer wirklich besonderen und ganz eigenen Show. Neben den harten und richtig fiesen Metalsounds finden sich doch auch sehr berührende Melodien und Riffs, die ins Ohr gehen und ihre Mucke wirklich zu einem Highlight machen. Das lässt natürlich auch das Publikum nicht kalt und so wird in den ersten Reihen artig gebangt und auch der Applaus lässt nicht zu wünschen übrig. Fäuste werden in die Luft gereckt und der Band verdienter Respekt gezollt. Auch wenn der Strom sich mittendrin erneut kurz verabschiedet, gelingt den Jungs hier doch ein sehr eindrucksvoller Auftritt, der den Saal weiter anständig auf Betriebstemperatur bringt.

An der heißen Stimmung kann auch der Umbau nichts ändern und so herrschen perfekte Voraussetzungen für die Recken von ASENBLUT und die muss man natürlich nicht lange bitten, ganz im Gegenteil! Die Göttinger sind heiß Erfurt dem Erdboden gleich zu machen. So wird auch gleich ordentlich losgeballert. Dabei haben die Männer einige besondere Leckerbissen. Neben älteren Meisterwerken, wie ‚Klingenschmiede‘ vom ersten Full-length Album „Aufbruch“ werden dem wilden Publikum vor allem einige Schmuckstücke vom neusten Presswerk „Von Worten und Taten“ um die Ohren gehauen. Obwohl es die Scheibe erst ab Ende April gibt, haben die netten Jungs von ASENBLUT ihr Werk den braven Erfurtern heute schon mitgebracht. Von der neuen Scheibe gibt es dann sogleich unter anderem ‚Nibelungenmär‘ ‚, ‚Ringfluch‘ und ‚Wahn und Chaos‘ zu hören und bei allem was einem heilig ist: Erfurt bebt wahrlich. ASENBLUT wüten nicht nur mit brutalen und richtig fies lauten Sounds, sondern auch mit einer hammerharten Bühnenshow. Allen voran Frontmann und Sänger Tetzel, welcher dem willigen Thüringer Publikum nun wirklich keine Chance mehr lässt und sie förmlich bis vor an die Bühne zerrt. Ganz Rampensau sorgt der starke Mann hinterm Mikro für ordentlich Abriss auf und eine Menge bangender Köpfe vor der Bühne. Laut werden die Niedersachsen bejubelt und die Fäuste in die Luft gehoben und auch ein neuerlicher Ausfall der Technik kann an der Bombenstimmung nichts ändern. ASENBLUT geben Erfurt wirklich den Rest und dabei steht der Headliner des Abends doch noch aus.

Wo soll das nur enden, stellt sich da die Frage, doch es gibt nur ein kurzes Luftholen und nach einer trügerischen Stille vor dem Sturm kommen nun RIGER über das Publikum, um ihnen nach feinster RIGER-Manier den absoluten Gnadenstoß zu geben. Besonderer RIGER-Hingucker ist natürlich Sänger Ingo, der, zur Freude aller anwesenden Weiber, es sich nicht nehmen ließ während der Show seinen Prachtkörper zu präsentieren und es den Damen somit wahrlich schwer machte, sich auf die Musik zu konzentrieren, denn bei RIGER gibt es nicht nur optisch, sondern auch soundtechnisch ordentlich was zu erleben. Auch heute Abend beeindrucken die Männer aus Frankfurt an der Oder mit ihrem ganz besonderen Sound. Melodische Gitarrenriffs und infernalische, doomige Passagen bieten ordentlich Abwechslung für die Ohren, komplettiert durch die sehr variablen Vocals, die von finsterem Growlen über aggressives Gekeife, bis hin zum RIGER-typischen Geflüster reichen. Zu hören gibt es Songs quer durchs Beet. Sowohl aus dem jüngsten Werk „Streyf“, als auch ältere Klassiker wie ‚Auf die Ahnen‘ von der Scheibe „Des Blutes Stimme“ oder ‚Zunft der Lügner‘ und ‚Angriff‘ von der 2004 erschienenen „Gjallar“. RIGER rocken Erfurt in eine Trance und das Publikum ist absolut nicht zu halten. Während die Frauen schmachten, sind die Herren schwer mit bangen, saufen und feiern beschäftigt. RIGER machen im wahrsten Sinne alle glücklich und bieten eine Show, die man einfach nur genießen muss. Egal ob man einfach nicht aufhören kann den Jungs beim Wütend zuzuschauen oder direkt vor der Bühne richtig derbe eskaliert, ist es ein unglaublich erlebenswerter Gig und jeder der nicht da sein kann, sollte zusehen sich RIGER dieses Jahr z.B. auf dem Ragnarök-Festival anzuschauen. Auch ein neuerlicher Ausfall der Technik, fairer Weise bei nun wirklich jeder Band, zieht diese Megashow nun wirklich nicht runter.

Wieder mal verleben wir einen tollen Abend im Club From Hell in Erfurt, mit vier wirklich tollen Bands und einem unglaublichen Publikum und tierisch zickiger Technik, aber hey: Ordentlich zerstört und eine Menge zerzauste Haaren sind der Beweis, dass die Bands ihren Job verdammt gut machen und sie sich hoffentlich bald mal wieder hier Blicken lassen. Danke für einen großartigen Abend. Cheers !

Text: Stefanie Seliger

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März 182013
 

Es ist soweit Deutschland! Das neue Jahr hat begonnen, wie es aussieht, wird es Frühling und auch 2013 stehen haufenweise Konzerte und vor allem Festivals an. Wir sind heiß und wir sind bereit, denn allmählich reicht es mit dem Winter und der Langeweile.
Auf geht’s denn: Einer der Vorreiter dieses Jahr ist das METAL FRANCONIA und zwar schon zum dritten Mal. Warum also nicht vom 12. bis 13. April das schöne Dettelbach im noch viel schöneren Frankenland besuchen und nebenbei ganz derbe Saufen, Feiern und sich an einem verdammt netten und sehr heimatverbunden Lineup erfreuen? Laut Veranstalter Klaus und Jochen (Jochen und Klaus) ist das Konzept klar. Es wird einige Top Acts geben, die auch bekannte Namen tragen, jedoch sollen meist lokale Undergroundbands spielen. Das heißt also: Einmarschieren ins Frankenland und abchecken, was dort an Underground geboten wird, denn wer weiß? Vielleicht überraschen die Franken mit dem ein oder anderen noch unbekannten Kracher!

Nun aber ans Eingemachte: Rangeholt haben Klaus und Jochen HYPOCRISY, die pünktlich zum METAL FRANCONIA, Ende März, ihre neue Platte „End of Disclosure“ herausbringen und es so hoffentlich einiges neues von den fiesen Death Metal Schweden zu hören gibt. Damit dürften wohl alle Death Metal Fans erst einmal reichlich bedient sein.

Natürlich haben Klaus und Jochen auch die eher paganisch angehauchten Gemüter nicht vergessen und dafür gesorgt, dass EQUILIBRIUM dem fränkischen Publikum ordentlich einheizen! Die Bayern werkeln gerade fleißig an einem neuen Album, sind aber dennoch verdammt heiß darauf, auf der Bühne ordentlich Gas zu geben und so darf man vorfreudig gespannt sein diesen Act beim METAL FRANCONIA abgehen sehen zu dürfen.

Doch das war noch nicht alles. Auch die Veteranen von HATE aus Warschau wird es zu bestaunen geben, die mit ihrem ganz eigenen Sound aus Black und Death Metal ordentlich die Festivalbühne zerlegen werden.

Damit auch alle anwesenden Thrashverfechter nicht traurig sein müssen, haben die Veranstalter nicht nur das gesamte Frankenland, sondern auch den Rest von Deutschland ordentlich auf den Kopf gestellt und für reichlich Abhilfe gesorgt, um die Thrashgesichter zum strahlen zu bringen: ACCUSER, CRIPPER, DIEVERSITY und HATRED werden dafür sorgen. Doch damit nicht genug. Auch die Schweden von DR. LIVING DEAD und ESSENCE aus Dänemark werden alle Feierwütigen ordentlich aus den Zelten thrashen. Mittendrin hats da noch die Jungs von AARDVARKS, die nicht nur ordentlich rumthrashen sondern auch mit feinen groovigen Death Metal Sounds um die Ecke kommen.

Ohren spitzen, denn HYPOCRISY waren noch längst nicht das Ende der Death Metal Fahnenstange! Beim weiterführenden Death Metal Programm wird es heißen: Blut für den Blutgott mit BLOODGOD, EPSILON, PHALLUSKULT und REQUIEM.

Besondere Sounds und einen ganz eigenen Stil, der sie definitiv sehenswert macht, bringen ANIMA SEMENTIS und SCHLACHTSCHÜSSEL mit, die sich zum Ziel gesetzt haben, Death und Black Metal in ganz eigenen Konzepten zum Leben zu erwecken und so auf keinen, keinen, keinen Fall verpasst werden dürfen.

Zusammen mit EQUILIBRIUM werden die Genre-Multitalente von WINTERSTORM mit in die Paganische hauen, damit hier auch keiner zu kurz kommt und traurig wieder abreisen muss. Rockiges und Alternatives gibt’s dann von HYRAX, INFECTED AUTORITAH und den SUMOSLUTS auf die Ohren. Und zu Guterletzt, aber nicht zu vergessen steht noch ein Tribute, jedoch nicht einfach irgendein Tribute, sondern ein Volbeat Tribute von SKOLBEAT auf dem Plan!

Wie auch immer ihr das machen wollt, ob ihr euch 100l Kaffe-Kanister mitbringt oder 50 Paletten Energydrink … Fakt ist: hier darf nichts verpasst werden. Auf denn ins Frankenland! Die wollen es, die brauchen es und das ganze hart und dreckig !!!

Metal Franconia 2013 Lineup

Metal Franconia 2013 Lineup

Text: Stefanie Seliger

 Veröffentlicht von am 13:33